17. Die Südosteuropäische Halbinsel.

In Albanien4) reicht der Ölbaum schon tiefer ins Innere, weicht dafür aber von der feuchten Schwemmlandküste zurück, an der er sich nur an den felsigen Vorgebirgen, wie bei Durazzo, findet. Doch begegnet man nur bei Avlona, wo die Felsküste wieder beginnt, größeren, landschaftlich und wirtschaftlich ins Gewicht fallenden Pflanzungen, die aus venetianischer Zeit stammen, aber heute vernachlässigt sind. Am weitesten ins Innere vorgeschoben sind wohl die Pflanzungen von Elbasan im Skumbitale, die aber auch nicht viel über 100 m hoch liegen dürften. Ähnlich bezeichnet die Vereinigung der beiden Quellflüsse des Mat, Kroja und Tirana, die innere Grenze. Gruppen von Ölbäumen finden sich noch vielfach, so im Arzentale bei Nderenje.

In Epirus gehört ein noch größerer Teil des Landes der Olivenregion an, entsprechend der geringen Meereshöhe, obwohl nur in der Umgebung von Prevesa, aus venezianischer Zeit, und von Arta sich große Pflanzungen finden. Im Artatale steigt der Ölbaum an der Westseite des Pindos bis Agnanta 500 m empor, er fehlt aber im Becken von Ioannina, obwohl dort Immergrün eichen noch vorkommen. An der Küste bei Parga finden sich Olivenhaine, und Leake1) erwähnt solche im Lurostale und bei Lelova, bei Paramythia, bei Nivizza, östlich von Korfu, bei Delvinon und Livokhovo.

1) Journal Geogr. Soc. 1879, S. 161.
2) O. Blau, Reisen in Bosnien und der Hezegowina, Berlin 1876, S. 47.
3) K. Haaeert in Pet. Witt. 1894, S. 41.
4) A. Baldacci, Minerali Albansai, Memorie della Soc. Geogr. IUI. VI, Roma 1896, S. 59.

aus "Der Ölbaum" von Theobald Fischer, 1904